An dieser Stelle erscheint auf unseren Internetseiten immer ein Bild der Autorin oder des Autors mit einer Vita.
Angesichts der in „Wenn die Blätter grün werden“ geschilderten Ereignisse haben wir jedoch davon abgesehen.
Auch ein Bild von Mia wird es nicht geben. Mia Mai ist ein Pseudonym, und Mia möchte, dass weder ihr wahrer Name noch ihr Gesicht der Öffentlichkeit bekannt werden.
Das dient sowohl ihrem Schutz als auch dem Schutz ihres kleinen Sohnes, den sie verständlicherweise aus ihrer Geschichte heraushalten möchte.
Ihr innigster Wunsch ist, ihr Buch nicht als Anklage, als erweiterten Arm einer Justiz zu sehen. Ihr Buch dient einzig und allein dazu, nicht nur ihr, sondern auch, anderen zu helfen, Betroffenen Rückendeckung zu geben, ihnen zu zeigen: Ihr seid nicht die Einzigen; ihnen Mut zuzusprechen, darüber zu reden; ihnen zu zeigen, dass nicht wegsehen auch bedeutet, andere zum Hinsehen zu bringen.
Aus diesem Grund wurden sämtliche Orts- und Personennamen aus den Texten entfernt. Ein Bezug zu realen Personen oder Einrichtungen ist ausdrücklich nicht erwünscht. Das erklärte Ziel ihres Buches ist, Missbrauch als persönliche Tragödie aufzuzeigen, nicht das Ziel ist, bestimmte Personen an den Pranger zu stellen. Einzig Stuttgart als Großstadt verblieb um einen groben Bezug zu erhalten, in welcher Region Mias Geschichte spielt.
Genauso ist ihr Buch jedoch eine Hilfestellung für uns „Andere“. Eine Hilfestellung, hinsehen zu lernen. Symptome zu erkennen, Verhaltensmuster richtig zu deuten und Hinweisen gewissenhaft nachzugehen. Hier können wir in einer einzigartigen Art und Weise aus den Texten lernen.
Lesen wir Berichte von Entführungsopfern oder unter Verschluss gehaltenen Sexualopfern, so können wir diese zwar betrachten, wissen jedoch, dass sie unserem Zugriff entzogen waren, dass wir keine Möglichkeit des Eingreifens hatten. Wir können einzig den Erzählungen lauschen. In Mias Fall ist dies jedoch anders. Zu jedem Zeitpunkt ihrer Geschichte hatte die Möglichkeit bestanden, alles zu beenden, hätten diejenigen, welche sie und ihr Leben sahen, mit richtigem Sehen ihr Martyrium beenden können.